In unserem Kinosaal begann der Unterricht mit einem Vortrag über Haustiere und deren artgerechter Haltung. Uns ist es sehr wichtig, dass man sich vor der Adoption eines tierischen Familienmitglieds ernsthafte Gedanken macht, ob man deren Bedürfnisse überhaupt erfüllen kann. Dabei wurden viele Fragen geklärt, zum Beispiel zur Lebenserwartung verschiedener Tiere oder wie viel Zeit man täglich für ein Tier haben muss. Möchte ich bei Wind und Wetter überhaupt raus gehen? Kann ich es mir leisten, zwei Tiere zu halten, wenn die Art es unabdingbar macht, und habe ich überhaupt den Platz und die Möglichkeiten, eine geeignete Unterkunft zur Verfügung zu stellen?
Endlich wieder Tierschutzunterricht!
Die Tierschutz AG der Oberschule Großrückerswalde hat uns im Juli 2021 im Tierheim besucht. Nach langer Zwangspause für den Tierschutzunterricht, haben wir uns an diesem Tag gemeinsam viel vorgenommen.
Da alle Schüler uns unbedingt unterstützen und mit anpacken wollten, haben wir gemeinsam unseren Schafstall ausgemistet.
Unsere Schafe werden auf unserer großflächigen Weide gehalten und haben einen Stall zur Verfügung, den sie jeder Zeit selbst aufsuchen können. Dieser wird nur zweimal jährlich ausgemistet. Das klingt sehr wenig, hat aber seinen Sinn! Diese Art des Bodens nennt man „Mistmatratze“ und hat den Sinn, dass die Schafe bei kalten Temperaturen einen gedämmten Boden haben. Der Ammoniak wird im Stroh gebunden, um einen Jauche-Anfall zu vermeiden. Dafür streuen wir auf das alte Stroh zweimal wöchentlich ausreichend frisches Stroh auf.
Alle Schüler haben sich beim Ausmisten kräftig ins Zeug gelegt, und der einzige Junge in der Gruppe hat fleißig Schubkarre für Schubkarre auf den Mist gebracht. Außerdem haben die Schüler trockenes Brot mitgebracht, sodass jeder ein Stück als Leckerli verfüttern konnte. Die Schafe haben sich darüber gefreut, und das Schaf Lillifee hat direkt ihre Chance für Streicheleinheiten genutzt. Nach getaner Arbeit gab es erst einmal eine Pause in unserem Tierschutzzimmer, wo sich die Kinder stärken konnten. Im Anschluss haben die Kinder ihre mitgebrachten Spenden für alle Bewohner des Tierheims ausgepackt. Herzlichen Dank für die große Spende!
Natürlich haben wir noch unsere Vierbeiner im Katzenhaus besucht
Für die Kinder war es ein wenig merkwürdig, dass wir so viele junge Kitten bei uns haben, von denen die meisten sich nicht anfassen lassen wollten. Meine Chance, den Kindern noch einmal zu erklären, wie wichtig es ist die eigene, freilaufende Katze kastrieren zu lassen. Wir haben in jedem Jahr mindestens zwei Stoßzeiten mit Katzenbabys, die über das aktion tier Straßenkatzen Programm Kitty zu uns kommen und nicht vermittelt werden können, sondern nur an (den wenigen) Futterstellen versorgt werden.
Zum Abschluss dieses lehrreichen Tages haben wir noch unseren Exoten einen Besuch abgestattet. In unserem Reptilienhaus merkten alle Schüler schnell, wie wenig geeignet Reptilien und Vögel für die Haltung zu Hause sind. Unsere sanften Schildkröten, Soliano und Saba, ließen sich gern am Panzer streicheln, und unsere Papageien haben vorgeführt wie laut man sich artikulieren kann. Die Gruppe fragte mich sofort, ob sich da nicht die Nachbarn beschweren. (Ja, tun sie!) Zum Schluss bekamen wir noch Überraschungsbesuch von Hund Mia. Sie ist schon seit einigen Jahren ein Pflegehund bei einem Vorstandsmitglied des Tierheims. So konnte die Tierschutz AG noch einmal ausgelassen mit Mia kuscheln, ehe sie wieder ihren langen Heimweg antraten.